UK-Lerncoaching

Lernen mit Spaß

Das (un)ordentliche Zimmer

Ist es wirklich wahr, dass ein ordentlicher Schreibtisch, bzw. ein ordentliches Zimmer ausschlaggebend sind für bessere Noten???!!!
Ich behaupte einfach mal "NEIN"!


Das soll nicht heißen, dass ich gegen Ordnung bin. Ganz im Gegenteil, ich liebe es, wenn mein Schreibtisch oder mein Zimmer mir ordentlich entgegenstrahlen. Aber sind sie wirklich ausschlaggebend für bessere Leistungen?

Ich kenne Kinder, die machen ihre Hausaufgaben auf dem Bauch liegend oder sie lernen auf dem Bett oder gar auf dem Fußboden, umgeben von einer unglaublichen Unordnung; andere bevorzugen sogar das WC; und doch, schreiben sie ausgezeichnete Noten. Ich kenne aber auch Kinder, die leben in einem perfekt aufgeräumten Zimmer und schreiben keine guten Noten. Ebenso gibt es Kinder oder Jugendliche, wo es genauso gut umgekehrt funktioniert. Daher glaube ich, dass es nicht von besagten Kriterien abhängt, sondern davon, mit welcher Intensität und Begeisterung jemand lernt. Wenn also jemand mit Begeisterung auf seinem Bett liegend lernt oder an einem aufgeräumten Schreibtisch, dann wird er zum gleichen erfolgreichen Resultat kommen.

Betrachten Sie ganz unvoreingenommen mal Ihren eigenen Arbeitsplatz. Wie sieht es aus mit der Ordnung? Fällt es Ihnen leicht, immer aufzuräumen oder reicht es Ihnen, hin und wieder Ihre Sachen zu finden? Gehören Sie eventuell zu denen, die ein sogenanntes "kreatives" Chaos hinterlassen? Ärgern Sie sich, wie Ihr Schreibtisch aussieht oder lieben Sie die Stapeln um sich herum? Lieben Sie Ordnung und klare Strukturen oder inspiriert Sie das Chaos? Lieben Sie Glaubenssätze wie: "Ordnung ist das halbe Leben" oder "Wer Ordnung hält, ist zu faul zum suchen". "Wer ordentlich ist, ist der bessere Mensch", "Kreative sind unordentlich", etc.

Wo kommt sie denn her, die Ordnung?
Bis heute beschäftigt diese Frage nach dem Verhältnis von Chaos und Ordnung die Wissenschaftler vieler Disziplinen wie kaum eine andere. Denn wo Ordnung entsteht, entsteht auch sofort wieder Unordnung. Eben haben Sie in Ihrer Küche die Spülmaschine aufgeräumt, schon  kommt "Ihr Mann / Ihre Freundin / Mama .../ und  ... was entsteh? ... neue Unordnung!

Laut Wikipedia ist das Chaos (griechisch <:;<, cháos) ein Zustand vollständiger Unordnung oder Verwirrung und damit der Gegenbegriff zu Kosmos, dem griechischen Begriff für Ordnung. Kosmos (griechisch ;, kósmos die (Welt) Ordnung", aber auch Schmuck", Anstand")

Ich möchte Sie nicht langweilen mit dem Hinterfragen von indogermanischen Sprachwurzeln, wenn Sie interessiert sind, hier der Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Chaos


Die alten Griechen glaubten, dass am Anfang nur das Chaos herrschte. Sie verstanden darunter den unermesslichen, leeren Weltraum, die "gähnende" Leere und in diese strukurlose, "chaotische" Leere galt es Ordnung zu bringen. Denn nur, wenn etwas nach bestimmten Regeln abläuft, kann es auch funktionieren. Das gilt im kleinen wie für den gesamten Kosmos. So wird verständlich, warum die Griechen für "Ordnung" und "Welt" und übrigens auch für "Schmuck" ein und dasselbe Wort verwendeten.


Die alten Griechen waren sehr gebildet und wussten wovon sie sprachen. Aber ich glaube nicht, dass sie sich mit Schreibtischen oder Arbeitsplätzen herumschlagen mussten. Sokrates, wie wir wissen, hat nie etwas aufgeschrieben. Wer weiß, wie sein Schreibtisch ausgesehen hätte?!?

Ich glaube, es ist wichtig, wie das jeder für sich regelt: Der Eine fühlt sich wohl, wenn er schnell seine Sachen finden kann. Der Andere ist der absolute Ästhet und liebt es, seinen Arbeitplatz perfekt zu gestalten, während der Dritte sich im "kreativen" Chaos so richtig wohlfühlt. Der eine kämpft um Ordnung, der andere um Schönheit und der andere um Kreativität. Ich bin sicher, dass das alles "in Ordnung" ist.

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