Vernetzung des Gehirns
Was passiert beim Vokabellernen:
Unser Gehirn ist ein riesiges, komplexes Netzwerk aus Nervenzellen, in dem unser gesamtes Wissen gespeichert ist – auch unser Sprachwissen. Dabei zeigt sich eine spannende Tatsache:
- Ein Wort, wie zum Beispiel „Blume“, ist im oberen Teil der linken Gehirnhälfte gespeichert.
- Die Bedeutung dieses Wortes liegt jedoch in einem ganz anderen Bereich des Gehirns – deutlich tiefer.
Die Gehirnforschung hat bestätigt, dass zwischen dem Wort „Blume“ und seiner Bedeutung eine räumliche Trennung besteht.
Warum fällt uns manchmal ein Name oder Wort nicht ein?
Dieses Phänomen kennen wir alle: Ein Name von einer Person, ein Filmtitel oder ein Lied liegen uns „auf der Zunge“. Wir sehen die Person oder den Film vor unserem geistigen Auge, doch das passende Wort will uns einfach nicht einfallen.
Was passiert dabei im Gehirn?
In solchen Momenten ist der Bedeutungsinhalt aktiviert, aber das Wort selbst bleibt unzugänglich.
Die Bedeutung für das Erlernen von Fremdsprachen
Diese Erkenntnis ist besonders wichtig, wenn es um das Lernen von Fremdsprachen geht. Beim klassischen Lernen mit Vokabellisten passiert Folgendes:
- Die neuen Wörter werden mit Hilfe ihrer Übersetzung in der Muttersprache gelernt.
- Dabei bleibt die Bedeutung des neuen Wortes oft an der Muttersprachevokabel hängen.
- Problem: Vergisst man die entsprechende Muttersprachevokabel, verliert man auch die Bedeutung der fremden Vokabel.
Wie kann man dieses Problem umgehen?
Ein besonders effektiver Ansatz ist die Methode der Vokabelgeschichten:
- Man verbindet die neue Vokabel direkt mit ihrer Bedeutung, indem man eine kleine Geschichte dazu erfindet.
- Diese Geschichte verknüpft das neue Wort bildhaft und emotional mit seinem Bedeutungsinhalt.
Gerade bei schwierigen Vokabeln ist diese Methode äußerst hilfreich – und die Ergebnisse sind oft erstaunlich!
Mit dieser kreativen Lernstrategie werden die Wörter und ihre Bedeutungen nachhaltig im Gehirn verankert, was das Lernen leichter und effektiver macht.